1. Fleißige Potsdamer StudentInnen arbeiten mehr als der durchschnittliche deutsche Arbeitnehmer

    Workload
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    Die aktuellen Ergebnisse der Workloaderhebung zur Bestimmung des Arbeitsaufwandes von StudentInnen an der Universität Potsdam zeigten eine wöchentliche Arbeitszeit von ca. 47 Stunden. Der Besuch von Lehrveranstaltungen, das jeweilige Vor- und Nachbereiten und die Notwendigkeit, einer beruflichen Nebentätigkeit nachzugehen - das sind Gründe, warum Lehrjahre doch keine Herrenjahre sind…

     

    Workload im WiSe 08/09 | Workload im SoSe 2008


    Trotz der hohen wöchentlichen Arbeitszeit von ca. 47 Stunden haben die StudentInnen im Sommersemester 2008 und im Wintersemester 2008/2009 ihren Soll an studentischen Leistungen nicht erfüllt. Sie absolvierten jeweils in den beiden Semestern acht Lehrveranstaltungen mit jeweils drei Leistungspunkten. Insgesamt erwarben sie fürs Sommersemester 25 und fürs Wintersemester 24 Leistungspunte. Die Überzahl der Studienordnungen ist jedoch so ausgelegt, dass durchschnittlich 30 Leistungspunkte pro Semester gefordert sind, um den Leistungsanforderungen von insgesamt 180 Kreditpunkten innerhalb eines Bachelor-Studienganges von 6 Semestern gerecht zu werden. Wie also schaffen die StudentInnen ihr Pensum?

    Die in den Workloaderhebungen untersuchte Gesamtarbeitszeit der Studierenden für das erfolgreiche Abschließen bspw. eines Seminars mit drei Leistungspunkten zeigte einen Arbeitsaufwand von 90 Stunden im Sommersemester 2008 bzw. 95 Stunden im Wintersemester 2008/2009. Das wiederum überragt in geringem Maße die Orientierungsregel, die Überlastschutzgrenze von Bologna: pro Leistungspunkt sollten max. 30 Arbeitsstunden eingeplant werden.

    Im Kleinen erscheint die Regelung des Überlastschutzes gerechtfertigt. Doch wie sieht’s im Großen aus?

    Gerade gegen Ende eines Semesters häufen sich die Anforderungen an die Studierenden: Klausuren, Beleg- und Hausarbeiten fordern die Studierenden heraus. Zusammenfassend verwiesen die Daten des Wintersemesters 2008/2009 ebenso wie die des Sommersemesters 2008 auf die Notwendigkeit, die Phase der Leistungserfassung auf das Semester gleichmäßig zu verteilen, wenn eine angemessene ausgewogene Arbeitszeit der Studierenden angestrebt wird. Die derzeitige „Spitze“ der Leistungserfassung zum Ende der Vorlesungszeit führt anscheinend zu einer Überbelastung der Studierenden in den angrenzenden Wochen. Seitens der Studierenden kann ein der Lehre entsprechendes Leistungsergebnis für die Wochen, darin der Lernstoff aufgrund mehrfacher Leistungserfassungen deutlich geballt ist, nur in geringem Maße erwartet werden.

    Hier geht’s zu den Ergebnisberichten

    Diskutieren Sie im Blog über Vor- und Nachteile Ihres Zeitmanagements

    in: PEP-Panel, Umfragen. | 1 Kommentar

Kommentare Rss

  • Chris am 13. September 2009 14:27

    Ja, wir sind fleißige Bienchen! Ich denke es ist mittlerweile offensichtlich, dass der "Workload" zu hoch ist, ein einziges Chaos herrscht und die Studenten die leittragenden sind. Wann kommen die Ergebnisse bei der Hochschule an? Diese Erhebungen sind ja schön und gut (thumbs-up!), aber wann und wie wird das Problem gelöst?

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