1. Berufliche Adäquanz und Anforderungen: Vergleich ausgewählter Hochschulabschlüsse

    Die berufliche Integration von Hochschulabsolvent*innen sowie die Passung zwischen erworbener Qualifikation und ausgeübtem Beruf sind zentrale Aspekte der Qualitätsentwicklung und der strategischen Weiterentwicklung der Studienangebote. Dabei lässt sich zwischen horizontaler Adäquanz (inhaltliche Passung zwischen Studienfach und Berufsfeld) und vertikaler Adäquanz (Niveauübereinstimmung zwischen Abschluss und beruflicher Position) unterscheiden (vgl. Fehse & Kerst 2007). Im Rahmen dieses Beitrags liegt der Fokus auf horizontaler Adäquanz. Ziel dieses Beitrags ist es, wesentliche Differenzen der beruflichen Adäquanz und subjektiven Anforderungsniveaus herauszuarbeiten und erste Interpretationsansätze zu formulieren, um daraus mögliche Implikationen für Lehre und Beratung abzuleiten.

    Methodik

    Die Datenbasis bildet die Befragung der Absolvent*innen (n=3540) aus dem Jahr 2023. Zur Erfassung der beruflichen Adäquanz wurden Mittelwerte zu vier Dimensionen erhoben:

    • Übereinstimmung der beruflichen Position
    • des Anforderungsniveaus der Arbeitsaufgaben
    • der Fachrichtung
    • des Einkommens mit dem erworbenen Hochschulabschluss

    Die Angaben der Befragten erfolgten auf einer Likert-Skala von 1 („in sehr hohem Maße“) bis 5 („gar nicht“). Analog erfolgte die Erfassung der subjektiven Über- bzw. Unterforderung von 1 („sehr überfordert“) bis 5 („sehr unterfordert“) hinsichtlich des Anforderungsniveaus der Arbeitsaufgaben und des Arbeitspensums. Die Analyse konzentriert sich auf Mittelwertvergleiche der Abschlussgruppen.

    Ergebnisse

    Berufliche Adäquanz: Selbsteinschätzung der Passung zwischen Studium und Beruf

    Plot zur beruflichen Adäquanz

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    Die Mittelwerte zeigen erkennbare Unterschiede, wie gut sich die erste Tätigkeit der Absolvent*innen mit dem jeweiligen Studienabschluss deckt:

    • Master-Lehramtsabsolvent*innen: Höchste Passung, z. B. 1.5 bei der Position und 2.2 beim Einkommen.
    • Juristische Prüfung: Ebenfalls hohe Passung, z. B. Werte zwischen 1.8 und 2.6.
    • Bachelor-Lehramt: Gute Übereinstimmung, z. B. 1.9 bei der Position.
    • Masterabschlüsse (ohne Lehramt): Mittlere Passung, z. B. 2.4 bei der Position, 2.9 beim Einkommen.
    • Bachelorabschlüsse: Geringste Passung, z. B. 3.1 beim Einkommen.

    Subjektives Anforderungsniveau: Anforderungen und Belastung im Berufsalltag

    Plot zum subjektiven Anforderungsniveau

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    • Bachelorabsolvent*innen: Höchste Werte (3.4 Aufgaben, 2.9 Pensum), Anzeichen für Unterforderung.
    • Masterabsolvent*innen: Werte bei 3.3 und 2.7 – leicht höhere Anforderungen als Bachelor.
    • Lehramtsabsolvent*innen: Niedrigste Werte (2.7 Aufgaben, 2.3–2.4 Pensum), fühlen sich stark gefordert.
    • Jurist*innen: Mittelwerte (3.1 Aufgaben, 2.9 Pensum), moderate Belastung.

    Die Abschlussart wirkt sich auch auf das subjektive Anforderungsniveau aus. Berufsspezifische Studiengänge zeigen eher hohe Anforderungen, während Bachelorabsolvent*innen häufiger eine geringere Beanspruchung erleben.

    Fazit

    Die Ergebnisse verdeutlichen eine gewisse Varianz in der beruflichen Passung und der subjektiven Belastung, die eng mit der Art des Abschlusses zusammenhängt. Berufsspezifische Abschlüsse wie die erste juristische Prüfung scheinen eine klare berufliche Orientierung zu bieten. Allgemeine Bachelorabschlüsse hingegen weisen eine geringere Passung und variablere Anforderungserfahrung auf.

    Die starke Differenzierung zwischen berufsbezogenen und allgemeinen Studienabschlüssen legt nahe, dass zukünftige Untersuchungen Fächergruppen detaillierter analysieren sollten.

    Literaturverzeichnis

    Fehse, S. & Kerst, C. (2007). Arbeiten unter Wert? Vertikal und horizontal inadäquate Beschäftigung von Hochschulabsolventen der Abschlussjahrgänge 1997 und 2001. Beiträge zur Hochschulforschung, 29(1), 72–98.

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  2. Evaluation Pfingstwoche 2025

    Raum für Neues – und jetzt auch für Ihr Feedback

    Vom 10. bis 13. Juni 2025 hieß es an der Universität Potsdam: Lehrveranstaltungen pausieren – Ideen entfalten. In dieser Zeit fand zum ersten Mal die universitäre Pfingstwoche statt – eine Woche ohne reguläre Lehre, die bewusst Freiräume geschaffen hat: für Blockseminare, Exkursionen, Forschungsaufenthalte, praxisnahe Formate und Experimente im Lehrbetrieb.

    Die Idee: Studierenden und Lehrenden Zeit und Raum bieten, um außerhalb des üblichen Stundenplans zu lernen, zu lehren und Neues auszuprobieren. Nun interessiert uns: Wie wurde diese Woche erlebt – oder auch verpasst?

    Dazu haben wir eine kurze Online-Befragung gestartet, die sich sowohl an Lehrende als auch an Studierende richtet. Die Umfrage dauert nur 3 bis 5 Minuten, ist anonym, freiwillig und wurde bereits per E-Mail an Ihren Universitäts-Account verschickt. Die Befragung läuft noch bis zum 21.07.2025.

    Egal, ob Sie selbst ein Angebot durchgeführt, teilgenommen oder die Woche gar nicht aktiv wahrgenommen haben – Ihre Rückmeldung hilft uns, das Format weiterzuentwickeln.

    Wir freuen uns auf Ihre Perspektive!

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  3. Lehrveranstaltungsevaluation im SoSe 2025

    Liebe Lehrende,

    bereits im laufenden Sommersemester 2025 können Sie alternativ zum SET.UP-Fragebogen unsere weiterentwickelten Fragebögen zur formativen Evaluation Feedback.UP – Auftakt bzw. Feedback.UP – Verlauf nutzen. Mehr Informationen zu der Verwendung von Feedback.UP erhalten Sie hier.

    Ab sofort haben Sie auch wieder die Möglichkeit, den SET.UP-Fragebogen an die Lehrziele und -methoden Ihrer Veranstaltung anzupassen und eigene Fragen zu ergänzen. Andernfalls wird die Standardversion des Fragebogens bereitgestellt. Die Studierenden können dann ab dem 02.06.2025 bis zum Ende des Sommersemesters (30.09.2025) über einen der zur Verfügung stehenden Wege zur Lehrveranstaltungsevaluation mit SET.UP eingeladen werden, sofern der Befragungsstatus der Lehrveranstaltung aktiv ist.

    Die Rückmeldung zur Lehre, zu erworbenen Kompetenzen und Erwartungen fördert den Reflexionsprozess auf Seiten der Lehrenden sowie Studierenden und trägt zur Weiterentwicklung der Qualität der Lehre bei.

    Ausführliche Informationen zur Aktivierung von Kursen für die Evaluation, zur Anpassung des Fragebogens, zur Durchführung der Evaluation sowie zur Dokumentation eines alternativen Evaluationsverfahrens finden Sie unter Kursevaluation für Lehrende.

    Bei Fragen können Sie uns gern kontaktieren (Tel.: 0331/977-1426; E-Mail: evaluation@uni-potsdam.de). 

    Ihr Evaluationsteam

    in: Aktuelles.

  4. Lehrveranstaltungsevaluation im SoSe 2025

    Liebe Evaluationsinteressierte,

    im Sommersemester 2025 können Sie unsere Fragebögen Feedback.UP – Auftakt bzw. Feedback.UP – Verlauf zur formativen Evaluation Ihren Lehrveranstaltungen nutzen. Die Fragebögen eignen sich, um frühzeitig oder lehrveranstaltungsbegleitend Rückmeldungen der Studierenden einzuholen. Mehr Informationen zu der Verwendung von Feedback.UP erhalten Sie 
    hier.

    Neben den Fragebögen von Feedback.UP gibt es in diesem Semester die Möglichkeit, sich für die interaktionsorientierte Evaluationsmethode Teaching Analysis Poll, kurz TAP, anzumelden. Bei dieser formativen Evaluationsmethode moderieren Mitarbeitende des ZfQ (Bereich Lehre und Medien) ein Feedbackgespräch mit und zwischen den Studierenden in Abwesenheit der Lehrperson. Weitere Informationen zum Verfahren und Hinweise zur Anmeldung finden Sie hier.

    NEU: Der für die Lehrveranstaltungen voreingestellte Zugangspunkt zur Teilnahme an der Evaluation ist seit diesem Semester standardmäßig auf „Alle Zugangspunkte“ gestellt. Bei dieser Einstellung können die Studierenden über PULS, sofern von Ihnen aktiviert auch über Moodle sowie gleichzeitig über die unpersönlichen Zugänge (QR-Code, allgemeiner Fragebogenlink) an der Befragung teilnehmen. Es sind also alle Zugangspunkte parallel zugänglich. Wie bisher können Sie sich aber auch für einen einzelnen Zugangspunkt entscheiden und diesen einstellen.


    Bei Fragen oder Problemen informieren Sie sich gern auf unserer Homepage unter Kursevaluation für Lehrende oder kontaktieren Sie uns direkt (Tel.: 0331/977-1426; E-Mail: evaluation@uni-potsdam.de). 

    Ihr Evaluationsteam

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