1. PotsBlitz: Aufnahmekriterien für Masterstudiengänge

    Aufnahmekriterien für Master
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    Eine ePetition an den Bundestag, die noch bis zum 07.08.2009 läuft, beschäftigt sich mit der Zulassung zu Masterstudiengängen. Die Antragstellerin verlangt darin, dass „jeder Bachelorabsolvent einen Masterstudienplatz erhält, unabhängig von Note, Herkunft und sozialem Stand“.

    Aus diesem Anlass möchten wir wissen, wie Sie zu dieser Frage stehen. Halten Sie Aufnahmekriterien für einen Masterstudiengang für gerechtfertigt? Welche könnten das sein?

     

    Beantworten Sie unsere aktuelle PotsBlitz und diskutieren Sie im Blog über welche Aufnahmekriterien gerechtfertigt sind!

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    Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ.

    in: PotsBlitz. | 9 Kommentare

Kommentare Rss

  • Michael am 8. August 2009 09:04

    Schade, diese Umfrage zeigt (mal wieder) wenig Sachverstand. Einen "numerus clausus" mit "Aufnahmekriterien" gleichzusetzen, ist m.E. nur hinsichtlich der Begrifflichkeit keine Eselei. Die Petition richtet sich deutlich gegen sinnlose (siehe UP) und vor allen Dingen ungerechte Zulasungshürden, in erster Linie der NC. Gerade die Uni Potsdam ist mal wieder Spitzenreiter mit be** Ideen und hat für viele Fächer einfach mal grundsätzlich einen NC festgesetzt (idR 2,0 - 2,5), ohne dabei zu schauen, wieviele Bewerber überhaupt kommen(Dass die ganze Sache verfassungswidrig war, ist natürlich erstmal egal. Hauptsache irgendjemand konnte wieder eine "Vision" ausleben.)Dagegen und vor allen Dingen gegen die grundsätzliche Anwendung dieser Metheode richtet sich die Petition.

    Der Numerus Clausus ist ein Mittel, mit dem es sich die Unis einfach machen, Bewerber auszusieben, sagt aber letztendlich überhaupt nichts über die Eignung aus, irgendein Fach zu studieren. Wenn man in fairen Auswahlvefahren (Tests, Gespräche etc.) durchfällt und deswegen nicht zugelassen wird, ist dies eine vernünftige und sinnvolle Auslese, die angsichts knapper Mittel auch (leider) erfolgen muss.

    Aber um soetwas durchzuführen müssten gleich mehrere Voraussetzungen erfüllt werden: Sachverstand, logisches Denken, engagierte Mitarbeiter in Verwaltung und Lehre (die so ein Projekt wollen) und natürlich der Wille. Und das sind Voraussetzungen, die die UP auch in den nächsten Jahren einfach nicht leisten kann...

  • Stefan am 10. August 2009 15:36

    Nun, so wie ich das sehe ist es ja gerade so, dass es einen Unterschied gibt zwischen einem NC und Aufnahmekriterien. Der NC ist ein zahlenmäßiges Kriterium (numerus), ab dem die Aufnahme von Studenten in einen Studiengang wegen zu hoher Nachfrage abgeschlossen werden muss (clausus). So wie beim Studienbeginn nach dem Abitur: 100 Studienplätze und 1000 Bewerber, die mit den 100 besten Abiturnoten kommen rein. Aufnahmekriterien werden ja gerade angewendet, um unabhängig von der Zahl verfügbarer Plätze, die Besten auszusuchen: 100 Plätze stehen zur Verfügung und es bewerben sich 80, aber nur 5 sind qualifiziert und werden angenommen. Die Frage ist doch also die nach dem Verhältnis von Elitenförderung und breiter Bildungsbeteiligung und damit verbundene Gerechtigkeitsfragen. Und: wer legt die Kriterien fest, die die Qualifikation für eine (hoffentlich erfolgreiche) Teilnahme an einem Studium vorhersagbar machen? Das sollte man doch mal zum Gegenstand der Diskussion machen. Nur über ein gefühltes "Aussieben" zu schwadronieren reicht da kaum aus.

  • Michael am 11. August 2009 18:04

    @Stefan:

    Ich weiß ja nicht, in welcher Welt Du lebst, aber was bitte meinst Du mit "gefühltem Aussieben"? Der NC ist nun mal das bequemste Mittel, die Anzahl der Studenten ohne Rücksicht auf fachliche Qualifikationen auszusieben. Was sagt die schlechte Physiknote für das Deutschstudium aus und die schlechte Note in Kunst für Mathematik? Gar nichts. Das hat nichts mit Gefühl oder Meinung zu tun. Die UP hat anscheinend kein Geld für bessere Verfahren (was schade wäre) oder, was schlimmer wäre, die Leute sind zu faul.

    Und selbstverständlich besteht ein Unterschied zwischen NC und Aufnahmekriterien. Deswegen ist diese Umfrage auch sinnlos. Was ist mit den Leuten - und von denen dürfte es sehr viele geben - , die FÜR Auswahlkriterien sind (=Tests, Gespräche...) aber GEGEN einen NC.

    Die Frage nach den Auswahlkriterien ist eine andere, gute Frage, wobei ich nicht zwangsläufig dabei eine "Elitenförderung" oder "Bestenförderung" sehe. Wenn wir 100 Plätze für den Master im Fach X haben, dann suchen wir uns 100 geeignete Kandidaten aus. Dass dabei die Leute, die von Fach X keine Ahnung haben rausfliegen, ist doch so in Ordnung. Wenn ich eine bestimmte Materie nicht kann, studiere ich sie nicht, sondern lasse den Platz anderen. Basis dieser Annahme sind natürlich vernünftige Kriterien. Dabei darf selbstverständlich kein Mist gebaut werden. Und das Verfahren muss natürlich transparent sein - auch wieder harte Voraussetzungen für die Verantwortlichen...

    Das Ganze sollte m.E. von einer Kommission o.ä. bestehend aus Studenten (FSR, AStA?) und Professoren ggf. auch Univerwaltung entwickelt werden...Dann wird ein Verfahren ausgearbeitet (möglichst in vielen Studiengängen identisch) und die Fragen etc. und Kriterien aufgestellt. Wer Mathe studiert, sollte vielleicht ein paar Aufgaben lösen können, wer Politik/Soziologie etc. studiert vielleicht irgendwas schreiben oder Allgemeinwissen/Spezialwissen vorzeigen können...Am Ende wird noch nen Zeitplan erstellt und die Organisation gemacht - fertig. Das ganze schön transparent (Homepage und das ganze Tralala) und ggf. einer Kommentierungsmöglichkeit per E-Mail und Schwupps steht die Sache...

  • Stefan am 12. August 2009 09:57

    @Michael: Ich bin mir sehr sicher, dass wir in der gleichen Welt leben und ich sehe überhaupt keinen Grund dafür, gleich persönlich zu werden, wenn man hier etwas zu lesen bekommt, was einem vielleicht nicht passt. Mit "Aussieben" habe ich Dich zitiert. Und: Dein erster Beitrag liest sich so, dass Du "NC" und "Aufnahmekriterien" in einen Topf wirfst, fertig. Beim NC geht es nicht um Bequemlichkeit, sondern um die Verteilung einer knappen Zahl von Plätzen auf Bewerber.

    Wenn für den Übergang vom BA in den MA dann ebenfalls eine Note als qualifizierendes Aufnahmekriterium festgesetzt wird, ist das kein NC: man geht dann davon aus, dass jemand mindestens, eine 2kommaX als Abschlussnote im BA haben muss, um ein "guter" Masterkandidat zu sein, unabhängig von der Zahl der Bewerber im Verhältnis zur Zahl der verfügbaren Plätze.

    Ich habe ja nicht gesagt, dass ich das Kriterium gut finde. Mir ging es nur darum, dass die Diskussion falsch geführt wird, wenn man davon ausgeht, das der Übergang vom BA in den MA per se durch die Knappheit der Studienplätze begrenzt wird. Und deshalb muss man eben auch - wie Du richtig beschreibst - über angemessene Verfahren der Beurteilung individueller Eignung für das gewünschte Studium (im Master) diskutieren.

    Man kann also auch die Frage in der Umfrage so stellen, wie es gemacht wurde. NC und Aufnahmekriterien sind vollkommen unabhängige Konzepte und man kann daher sagen ob man das eine gut findet, ohne damit eine Aussage zu machen, ob man das andere ebenfalls gut oder eben schlecht findet.

  • Admin am 12. August 2009 14:20

    Bitte beachten Sie die Netiquette in Bezug auf Freundlichkeit und Sprachwahl!

  • Michael am 12. August 2009 17:53

    NC und Aufnahmekriterien sind ja nicht dasselbe, vielleicht als Oberbegriff, aber nicht qualitativ.

    -> "Einen "numerus clausus" mit "Aufnahmekriterien" gleichzusetzen, ist m.E. nur hinsichtlich der Begrifflichkeit keine Eselei."

    "Beim NC geht es nicht um Bequemlichkeit, sondern um die Verteilung einer knappen Zahl von Plätzen auf Bewerber."

    -> Ist aber schon ne ziemlich bequeme Art, die knappe Zahl an Plätzen zu verteilen, oder? Warum nicht anders, ggf. "fairer"?

    Und ansonsten: Nur weil ich nur eine begrenzte Anzahl von Master Plätzen habe, muss ich nicht eine aus der Luft gegriffene Note als Vor-Begrenzung wählen. Was hindert mich daran, wenn 100 Plätze da sind, aber nur 80 die Note haben, die anderen 20 an die "schlechteren" Studenten zu verteilen?

    Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass man die Masterplätze durch ein vernünftiges Auswahlverfahren besetzen sollte.

    Mit der Umfrage kann ich mich leider trotzdem nicht anfreunden: frei und Auswahlkriterien unter der Maßgabe des Verhaltens der Universität ("Vor-NC" beschließen und jetzt wieder abschaffen) im Zusammenhang mit der Petition passt für mich irgendwie nicht.

    Diese Frage hätte ich besser gefunden:

    Wie sollte der Zugang zu Masterstudien-gängen für Bachelor- absolventen aussehen?

    O Mit Notenbeschränkung (quasi dieser UP-Versuch)

    O Mit Auswahlgesprächen o.ä.

    O Keine Beschränkung

  • Ela am 13. September 2009 10:58

    Ich denke schon, dass der Master zulassungsbeschränkt sein sollte. Heute ist es doch so, dass so ziemlich jeder das Abitur machen kann, und so ziemlich jeder findet auch einen Bachelorstudienplatz. Irgendwo muss es meiner Meinung nach auch eine Grenze geben, sonst macht einfach auch jeder einen Master und schon haben alle den gleichen Abschluss - das ist wohl nicht Sinn der Sache. Allerdings gebe ich dir Recht, Michael, dass die Antwortmöglichkeiten dieser Umfrage nicht eindeutig sind: So bin ich zwar für eine Zulassungsbschränkung in Form von bestimmten Auswahlkriterien, aber nicht für einen NC. Von daher halte ich die Ergebnisse der Umfrage leider nicht für repräsentativ...

  • Chris am 13. September 2009 14:19

    So ziemlich jeder macht das Abitur und bekommt einen Bachelorstudienplatz? Ich glaube da ist dir etwas entgangen: Nur ca. 30% eines Geburtsjahrgangs hat eine Hochschulreife und auch nicht jeder davon studiert dann auch.

    Davon abgesehen ist ja die Frage erstmal ob man Auswahlkriterien für einen Master braucht bzw. setzen sollte oder nicht. Falls man für "Auswahlkriterien" ist sollte man sich dann unterhalten welche es denn gibt und welche davon am gerechtesten sind. Ist gar nicht so einfach und scheint sich deswegen hier nur auf diese NC Sache zu konzentrieren.

    Man kann sehr wohl für Auswahlkriterien sein und nicht für den NC genauso wie man dann auch nicht für Auswahl nach Geschlecht oder anderen verrückten Sachen sein kann. Insofern hat die Frage schon seinen Sinn. Die Frage ist nur für was, wenn nicht nach Leistung (was eine Note ja einigermaßen ausdrückt)? Wären Aufnahmetests denn gerechter?

    Ich bin der Meinung, dass jeder der einen Bachelor bekommen hat ein Anrecht auf weitererführende Masterstudiengänge haben sollte. Es wird davor schon genug ausgesiebt und Bildungsungleichheit verstärkt. Aufnahmekriterien über dem Bachelorabschluss selbst hinaus, wären in gewisser Weise eine Abwertung des BAs selbst. "Hier habt ihr euren BA, den wir euch verleihen, er ist aber nicht gut genug um einen MA zu machen". Ist doch etwas lächerlich, wenn auch überspitzt ausgedrückt.

    Wenn es wirklich um die mangelnden Plätze geht, dann wäre ja fast eine Zufalls- bzw. Losverfahrensauswahl am gerechtesten. Ich bin aber der Meinung, dass ein solches Problem der mangelnden Kapazitäten kein unüberwindbares darstellt. Schließlich hat man mit den alten Studiengängen doch auch Hauptseminare für alle mit einer Zwischenprüfung anbieten können und man kann durchaus etwas an den Kapazitäten ändern.

    Vielleicht ist ja aber auch Elas Argument für die Beschränkung von MA das weitverbreitetste: "sonst macht einfach auch jeder einen Master und schon haben alle den gleichen Abschluss - das ist wohl nicht Sinn der Sache"

    Warum nicht? Ich bin ja nicht der Meinung, dass wir Bildungsgleichheit herstellen sollten bzw können. Aber sie soweit wie möglich zu minimieren wäre doch ein angemessenes Ziel? Davon abgesehen geht es bei dem BA-MA-Übergang sowieso um einen kleinen Kreis privilegierter.

  • Mia am 5. Juli 2012 20:46

    Ich bin auch für die Aufnahmegespräche, außerdem ist es kein Argument, dass heute fast jeder Abitur macht (20-40 Prozent eines Jahrgangs, je nach Bundesland, ist doch nicht jeder?!), und es kann sich auch nicht jeder leisten zu studieren, und wenn man die finanzielle Hürde erst einmal überwunden und seinen Bachelor erstanden hat, möchte man vielleicht nicht den Rest seines Lebens in einer 1-Zimmerwohnung ohne richtiges Fenster leben. Wer motiviert ist, sich noch einmal an der Uni zu versuchen und den Master machen möchte, der soll das auch dürfen - man weiß nie, welche Faktoren in die Bachelor-Noten hineinspielen, objektiv ist das jedenfalls nicht.

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