Kommentare Rss

  • chris am 11. Februar 2009 14:44

    Gute Sache! Besonders die Kritiken am "Klausurregime" sind mehr als angebracht. Es kann nicht sein, dass man gezwungen wird, stumpf auf vier Klausuren gleichzeitig zu lernen. Wenn schon das Studium zur Ausbildung verkommt...was für eine Ausbildung ist das?

  • Alexandra am 12. Februar 2009 17:28

    Ich finde die Zusammenstellung der Berichte sehr gelungen. Auch ich bin der Meinung, dass es einiges zu verbessern gibt. So ist es zum Beispiel absolut unverständlich, dass viele gute Dozenten unentgeltlich arbeiten, während andere kaum bemüht sind und ihr festes, sicheres Gehalt bekommen. Für die Studierenden finde ich es unglaublich schade, dass die Möglichkeiten Veranstaltungen aus Interesse zu belegen so gut wie unmöglich geworden ist, da dazu entweder die Anzahl der grandiosen Belegpunkte zu gering ist, oder man dadurch seine regelstudienzeit überschreitet. Alles arbeitet nur auf den Abschluss hin. Der Wert von Wissen bleibt da hinter den Noten zurück.

  • florian am 18. Februar 2009 12:23

    hatte der bericht bisher irgendwelche folgen bzw. reaktionen? konnte nichts dazu finden. danke!

  • sven am 18. Februar 2009 23:05

    Würde mich auch mal interessieren... Irgendwie immer das Gleiche, was folgt... ?

  • Jürgen Stelter am 24. Februar 2009 12:58

    Hallo,

    ich bin einer derjenigen, die das ganze Projekt verzapft haben.

    In erster Linie sollte die Broschüre Aufmerksamkeit erzeugen und Probleme verdeutlichen. Wir haben vor, die Diskussion weiterzuführen. Angedacht ist eine öffentliche Veranstaltung zu Beginn des nächsten Semesters, um die Erinnerung an die Erfahrungsberichte über das ganze Semester weiter wach zu halten.

    Politische Maßnahmen können schwer im Eilverfahren erwartet werden. Das betrifft in erster Linie eines der zentralen Probleme: Mangel (an Räumen, Personal, ...). Die Bretter, die da gebohrt werden müssen, sind etwas dicker. Aber gerade bei diesem Bohren hilft uns Studierendenvertretern die Sammlung der Erfahrungsberichte in der politischen Diskussion.

    Ich werde als nächsten Diskussionsbeitrag mal die Pressereaktionen einstellen. Ich werde Euch auch auf dem Laufenden halten, wie es in dieser Sache weitergeht.

    Grüße Jürgen

  • Jürgen Stelter am 24. Februar 2009 13:08

    Quelle: PNN, 30. Januar 2009, Autor: Jan Kixmüller

    „Kuschelig voll"

    Studenten der Potsdamer Universität haben Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) Erfahrungsberichte von Uni-Mitgliedern vorgelegt

    Unerwartete Lektüre bekam gestern Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) in der Sitzung des Akademischen Senats der Universität Potsdam. Die beiden studentischen Senatsvertreter Martin Seiffert (Jusos) und Jürgen Stelter (Grün-Alternative Liste) nahmen die Diskussion zur Situation der Uni Potsdam zum Anlass, eine 70-seitige Broschüre mit Erfahrungsberichten von Studierenden, Mitarbeitern und Dozenten der Uni Potsdam zu überreichen. Die Broschüre mit dem Titel „Ich fürchte wir haben ein Problem" gibt einen Einblick in die Situation an der Potsdamer Uni – vorrangig sind es Problemschilderungen.

    Sechs Wochen nach dem Aufruf im Dezember waren den Studierenden bereits 43 Berichte geschickt worden. „Ich halte das für einen sehr guten Rücklauf", so Stelter. Viele Studierende beklagen in ihren Statements strukturelle Schwierigkeiten beim Studium. Besonders die Lehramts- und Magisterstudierenden haben laut Stelter überdurchschnittlich häufig (mehr als 40 Prozent) schon einmal ernsthaft über einen Studienabbruch nachgedacht. „Besonders am Standort Neues Palais werden überfüllte Vorlesungen bemängelt", berichtet der GAL-Abgeordnete. 70 Prozent der befragten Studierenden fühlen sich demnach am Neuen Palais beengt, am Campus Griebnitzsee sind es immerhin noch 50 Prozent. Auch außerhalb der Vorlesungsräume würden an allen Uni-Standorten Platz zum Lernen oder für Ruhepausen vermisst. Auch die Ausstattung mit Computerarbeitsplätzen und Lehrausstattung würden rund 60 Prozent nicht ausreichend finden.

    Trotzt der Kritik an den geschilderten Zuständen gibt es auch Lob, wenn die Studierenden zu den Lehrenden befragt werden. „In jeder Fakultät stimmt eine Mehrheit der Aussage zu, dass das Lehrpersonal auch außerhalb der Vorlesungen bei Fragen erreichbar ist", fasst Stelter zusammen. Am ausgeprägtesten sei dieses Lob (75 Prozent) an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Trotz des Lobes, die kritischen Darstellungen überwiegen. Und Stelter betont, dass in den Berichten auch deutlich werde, welchen psychischen Druck bestimmte strukturelle Gegebenheiten an der Uni bei den Betroffenen auslösen können. Manch ein Student trägt die Situation aber auch mit Humor. Dass in manchen Seminaren über 100 Studierende anwesend sind, quittiert Christian Schäfer, drittes Semester Französisch und Geschichte auf Lehramt, wie folgt: „Kuschelig voll ist es in nahezu allen meinen Kursen". Ein Politik-Student sieht Sicherheitsvorschriften ad absurdum geführt: „Hier ist doch eh' kein Sauerstoff, wie soll also Feuer entstehen?" Dass Kurse durch Überfüllung den Charakter von Vorlesungen erhalten, bemängelt Susanne Eckler, die Geschichte und Germanistik studiert. „Eine anregende Diskussionsatmosphäre ist das nicht", findet sie. Yasmin Poslek, Studentin der Soziologie im neunten Semester fühlt sich durch die neuen Studienstrukturen dazu gezwungen, „durch das Studium durchzurasen". Der Student Antonius Golly kommt zu der Einschätzung, dass kein Vergabeverfahren gerecht oder gut sein könne, sondern nur ein größeres Kursangebot. Die Astronomin Susanne M. Hoffmann fasst ihre Analyse der Misslage knapper: „Kernproblem: fehlendes Geld".

    Mitinitiator Martin Seiffert sieht das ähnlich. Veränderungen und Verbesserungen würden eine solide finanzielle Ausstattung voraussetzen. In den Statements würden auch Verbesserungsvorschläge gemacht. „Das Wissenschaftsministerium nehme die Broschüre sehr ernst", sagte Jürgen Stelter den PNN. Es seien noch Exemplare nachgefordert worden. Zudem habe das Land Entlastung beim Platzmangel der Geisteswissenschaftler angekündigt.

  • Jürgen Stelter am 24. Februar 2009 13:13

    Quelle: MAZ, 5. Februar 2009, Autor: Rüdiger Braun

    Neues Palais als Sardinenbüchse Soziales Studierende und Hochschulmitarbeiter Potsdams klagen in einer Broschüre über Studienalltag

    POTSDAM „Zu eng?“, fragte vor zwei Jahren ein von Brandenburgs Wissenschaftsministerium in Auftrag gegebenes Werbeplakat. Es zeigte eine Sardinenbüchse und stellte in einem erklärenden Satz klar, dass sich in Brandenburg Studierende über fehlenden Platz in den Seminaren nicht zu sorgen brauchten.

    Das neckische Sardinenmotiv könnte zumindest für den Standort Potsdam Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) jetzt auf die Füße fallen. Jürgen Stelter, studentisches Mitglied des Akademischen Senats der Universität Potsdam, hat der Ministerin vergangene Woche eine 68 Seiten starke Broschüre mit Berichten aus der Universität Potsdam übergeben. In den 43 Texten üben Studenten, aber auch zwei wissenschaftliche Mitarbeiter und eine Professorin Kritik an den Bedingungen an der größten Universität des Landes.

    Geklagt wird in den Berichten ausgerechnet über Raumnot. So meint zum Beispiel Christian Schäfer, Lehramtsstudent im dritten Semester: „Aber kuschelig voll ist es in allen meinen Kursen.“ Die Germanistin Susanne Eckler schreibt: „Einige Seminare leeren sich im Laufe des Semesters – die meisten nicht.“

    Kritisiert wird auch die schlechte Organisation des Studiums – für die die Hochschule allerdings nur bedingt verantwortlich ist. Man sei gezwungen, „durch das Studium durchzurasen“, die Studienordnungen ließen nicht genügend Raum, „eigene Interessen zu vertiefen“, und das Lernen verkomme zu einer „Fließbandarbeit“.

    Andere Berichterstatter lassen sich über zu wenig Tutorien und Sprachkurse sowie über schlechte Zugverbindungen für Studenten aus.

    „Es ging uns darum, die Basis sprechen zu lassen“, begründet Initiator Stelter die Zusammenstellung. Habe der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) früher Kritik an den Studienbedingungen an der Universität Potsdam geübt, sei das oft als Funktionärsgerede abgetan worden.

    Stelter nimmt ausdrücklich Bezug auf die Werbekampagne des Landes, die ein Studium in Brandenburg etwa mit Hinweisen auf zügiges Studieren, moderne Ausstattung und gute Betreuung empfiehlt. „Die Realität sieht anders aus“, sagt Stelter.

    Das Wissenschaftsministerium will sich die Broschüre jetzt auf jeden Fall genauer ansehen. „Wenn wir Ansatzpunkte sehen, wo sich Handlungsbedarf für das Ministerium ergibt, werden wir auch tätig werden“, verspricht Sprecher Holger Drews. Er weist allerdings auch darauf hin, dass die Texte nicht repräsentativ seien. Außerdem enthalte die Broschüre auch positive Botschaften. So finden viele Studenten, dass das Lehrpersonal auch außerhalb der Vorlesungen bei Fragen erreichbar sei. Besonders dick fällt dieses Lob in der Potsdamer Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät aus. Dort heben drei Viertel aller Studenten das Engagement ihrer Dozenten hervor.

  • sven am 16. März 2009 12:02

    @Jürgen: danke für die Presseartikel! Immerhin. Ich sehe gerade, dass man die Kommentare hier jetzt auch abonnieren kann. Ist doch sehr hilfreich, wenn man an einem Thema dran bleiben will... Gruß Sven

  • Michael am 20. März 2009 15:17

    Die Broschüre ist gut gelungen - ich denke aber wohl kaum, dass die Universitätsleitung darauf eingehen wird, geschweige denn irgendetwas dagegen tun wird. Die Probleme sind ja nicht versteckt, sie sind offensichtlich - besonders für die betroffenen Fachbereiche und Fakultäten. Aber man kümmert sich anscheinend um anderes, ist wahrscheinlich auch wichtiger, als sich um die Belange der Gruppe zu kümmern, die zahlenmäßig am stärksten ist...

  • Martin S. am 20. März 2009 21:16

    Schön, dass sich so langsam eine Diskussion zu der Broschüre entwickelt... Es gibt viele Baustellen im Bereich Lehr- und Studienqualität an der Uni Potsdam und es ist nur zu begrüßen, dass die Ubiversitätsleitung - wie im Senat angekündigt - im Mai mehrere Workshops, Info- und Dialogveranstaltungen an aleen Campi zum Thema Studienqualität anbieten möchte und eine breitere Studierendenschaft ansprechen will. Viel wichtiger wäre daneben aber auch, dass endlich die workload-evaluation (Arbeitsaufwand, der wirklich pro Leistungspunkt bei den Studies entsteht) zu erheben, um Module, Studienverlaufpläne und die LP-Vergabe besser und fairer zu gestalten. Die Arbeitsbelastung ist oft so hoch, dass viele Studies bereits in den ersten Semestern und nach den ersten schlechten Noten aufhören oder aufgeben (müssen), weil sie dann teilweise mit ihrem Notendurchschnitt sowieso keine Chance mehr auf ein Masterstudium haben. Bei einer Zulassungshürde von 2,3 - 2,6... Ich hoffe, dass die gesamte Lehrevalutions- und Qualitätsmanagementdebatte nicht nur ein notwendiges Übel für die erfolgreiche Systemakkreditierung unserer Universität ist.

  • max am 21. März 2009 22:00

    Die Broschüre spricht schon alles wichtig an.

    Gute Sache! Wenigstens mal eine Grundlage für eine Diskussion.

  • Jürgen Stelter am 21. April 2009 14:12

    Einladung zur Podiumsdiskussion "Ich fürchte, wir haben ein Problem"

    Im Dezember 2008 haben die studentischen Senatsvertreter alle Mitglieder der Universität Potsdam dazu aufgerufen, Erfahrungen aus dem Uni-Alltag zu notieren. Die fast 50 Zuschriften wurden in der Broschüre "Ich fürchte, wir haben ein Problem" zusammengetragen, die im Januar an Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Wanka überreicht wurde.

    Die Berichte zeigen, dass vielfältige Probleme ein erfolgreiches Studium erschweren. Aber sie zeigen auch, dass diese Probleme oft die gleiche Ursache haben: Mangel - Mangel an Räumen, Personal und Zeit.

    Durch den Aufruf und die Veröffentlichung der Broschüre wurde ein Diskussionsprozess in Gang gesetzt, den die GAL zu Beginn des Sommersemesters wieder anregen möchte. Die Broschüre wurde auf der Homepage der GAL www.gal-potsdam.de veröffentlicht.

    Wir laden ein zur Podiumsdiskussion "Ich fürchte, wir haben ein Problem"

    am Donnerstag, 23. April 2009 ab 19 Uhr am Standort Griebnitzsee, Haus 6, Hörsaal 2 (direkt am S-Bahnhof Griebnitzsee)

    mit Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Präsidentin der Universität Potsdam

    Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Daxner, Soziologe, ehemaliger Präsident der Universität Oldenburg

    Jürgen Stelter, studentisches Mitglied im Senat der Universität Potsdam

    Moderation: Till Heyer-Stuffer, Geschäftsführer des Netzwerks Studienqualität Brandenburg (sqb)

    Impulsreferat: Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Daxner

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