Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ.
Die "Last der Prüfungen" wären um einiges geringer, wenn die Studienordnungen sinnvoller gestaltet sind. Bei manchen Ordnungen hat man den Eindruck, sie wurden von Schwachsinnigen erstellt.
Neue Prüfungsordnungen sollten mehr Wert auf Qualität statt Quantität legen, denn man ist nur mit einer Vielzahl von Arbeiten beschäftigt, die viele Dozenten gar nicht lesen können, bei dieser Fülle an Studierenden.
Zudem kann man bei der Menge an Klausuren sich (neben den Vorlesungen her) nicht sehr intensiv mit den Inhalten beschäftigen, sodass ich in zwei Jahren vieles Gelerntes wieder vergessen haben werde. Das passiert mit zB. schon jetzt mit dem Chemiestoff des letzten (!) Semesters. Aber gut, genau das ist ja bei der Umsetzung des Bachelors gewünscht - Schnelligkeit statt Tiefgründigkeit. Kann man so oder so sehen...
Ich habe mir von meiner Arbeit einen Großteil meiner Urlaubstage nehmen müssen, um überhaupt eine Chance zu haben, den Lernstoff zu bewältigen. Das kann's jawohl nicht sein.
Als einer der Wenigen, die noch das Glück haben einen Diplomstudiengang zu absolvieren (momentan im Abschlussemester), finde und fand ich die Prüfungsbelastung während des gesamten Studiums absolut angemessen. Leider wird ja im Rahmen dieser Umfrage nicht zwischen alten und neuen Studiengängen differenziert, weshalb meine Antwort ("angemessen") nun fälschlicherweise als Ausdruck von Zufriedenheit mit den neuen Studienordnungen angesehen werden könnte. Das ist bedauerlich und wird der Situation der meisten Studierenden nicht gerecht.
Hauptkritikpunkt meinerseits ist die komplette Ignorierung der zeitlichen Begrenzung der Prüfungszeiträume. Der August ist laut offiziellem Terminplan der einzige (!) "idealerweise" von Prüfungen nicht betroffene Monat im ganzen Jahr. Bis zum vorletzten Semester war es sogar ohne Einschränkung als "Sommerpause" deklariert. Das heißt für StudentInnen, dass man nur in diesem Monat langfristig geplante Urlaubsfahrten oder -flüge planen kann. Nun ja, können sollte, denn sowohl Prüfungsamt als auch Lehrpersonal scheint es völlig egal zu sein, wenn praktisch die ganzen Semesterferien, genauer das ganze Jahr, mit Prüfungen vollgepflastert werden kann (und wird!).
Dass man im Dual-Bachelorsystem dann auch noch drei und mehr Klausuren in einer Woche, nicht selten an einem Tag mehrere Klausuren haben kann, sei an dieser Stelle nur mal zusätzlich angemerkt.
Und es gibt keine Kategorie "Zu gering" oder "Anspruchslos". was für eine verfälschte studie.
Es sollte dringend über Möglichkeiten nachgedacht werden, flexible Formen der Prüfungsablegung zu erstellen. Während noch vor einigen Semestern Klausuren bzw. Referate Gang und Gebe waren, sind diese in letzter Zeit immer mehr von Hausarbeiten abgelöst worden. Studenten des BA/MA-Systems sehen sich folglich mit einer nicht zu bewältigenden Anzahl von Hausarbeiten in der semesterfreien Zeit belastet, die -dem Puls-System sei Dank- auch noch innerhalb von 6 Wochen fertig sein müssen, damit auch ja alle Leistungspunkte eingetragen werden können. Eine faire und vorallem selbstbestimmte Verteilung der Studienleistungen ist den Studenten somit nicht mehr gegeben. Darüber hinaus wirkt sich der Zeitdruck neben der Quantität der Hausarbeiten (zB. 7 Hausarbeiten in 6 Wochen) logischerweise negativ auf die Qualität dieser Arbeiten aus.
Den Studenten muss also zu Beginn des Semesters transparent und klar erleutert werden, was sie für einen Schein bzw. Leistungspunkte leisten müssen. Weiterhin muss es verscheidene Möglichkeiten geben, seine Leistungen zu erbringen. Hier sollten Referate, Klausuren und Hausarbeiten / Verschriftlichungen alternativ angeboten werden, um den Studenten eine bessere Planung ihrer Leistungserbringung in den verschiedenen Seminaren über das Semester hinweg ermöglichen zu können. Dies würde auch den unterschiedlichen Lernertypen unter den Studenten entgegenkommen. Während einige gern Referate halten, schreiben andere lieber Klausuren oder Hausarbeiten.
Hier muss etwas passieren! Der Workload ist zu groß geworden, um ihn innerhalb eines immer kleiner werdenden Zeitfensters zu bewältigen.
Persönlich war ich noch nicht von einem übermäßigen Prüfungsaufwand betroffen. Dies liegt aber auch nur daran, dass in meinem Zweitfach Humangeografie in den Vorlesungen keine Klausuren geschrieben werden. In meinem Erstfach Geschichte sieht das schon ganz anders aus. Da wird grundsätzlich jedes Fach abgeprüft (entweder Hausarbeit 12 bis 15 Seiten oder Klausuren). Das führt dann auch bei mir immerhin zu 4 Klausuren und ganze 5 Hausarbeiten für dieses Semester. In der Gesamtheit ist es also doch recht viel. Positive Erfahrung habe ich dabei mit mündlichen Prüfungen gemacht. Den Profs die diese Art bevorzugen, ist es sehr wichtig, dass der vermittelte Lernstoff auch sitzen bleibt...es geht eben nicht um ewiges Auswendiglernen, sondern um Verständnis und Anwendung. Leider wurde seitens der Profs bereits erwähnt, dass diese Art der Prüfung weiterhin schwer durchführbar sein wird...bei 150 Studenten in einer Vorlesung ist das auch verständlich. Also werden derartige Restbestände wahrer Bemühung für Bildung auch noch verschwinden. Studenten und Lehrenden wird ein System aufgedrückt, welches in der Endkonsequenz zu keinen Erfolgen führen wird.
@Michael: Ich bin ja auch der Meinung, dass Prüfungsordnungen oftmals ein Problem darstellen. Deine Sprachwahl hilft uns hier aber nicht wirklich weiter. Gib doch mal lieber Beispiele an. Ich kann ja verstehen, dass man mal Luft ablassen muss, aber sowas ist wirklich kontraproduktiv.
Davon abgesehen herrscht mittlerweile an der Uni wirklich eine Prüfungswut der ich persönlich nichts abgewinnen kann. Vielleicht hilft es ja wenigstens dem Kurzzeitgedächtnis. Die Zeit könnte für alle Beteiligten für besseres genutzt werden.
@Sascha:
Die Studienordnung für die Rechtswissenschafltichen Zweitfächer, insb. Strafrecht.
Hier sind solche groben logischen Fehler und Ungereimtheiten drin, dass ich nicht behaupten kann, dass diese Ordnung von einem Menschen mit Sachverstand ausgearbeitet wurde. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass ein gut informierter Schüler der 10. Klasse eine bessere Ordnung erstellt hätte. Wahrscheinlich aber auch jeder andere logisch denkende Mensch.
Detailbeispiele auf Anfrage...
ich kann kaum das gute wetter geniessen!